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„Psychotherapie für Normale“

So lautete die Titelidee meines Kollegen Gerhard Liebetrau für ein Buch. Auch wenn es später unter anderem Titel veröffentlicht wurde, mir gefiel dieser. Für mich bringt er treffend zum Ausdruck, dass Menschen, die sich in psychotherapeutischer Begleitung befinden, viel normaler sind, als es vielen immer noch scheint. Die Gefahr der Stigmatisierung, Scham für psychisches Leid, die Vorstellung „das ist was für Durchgeknallte“ – solche Vorurteile und Befürchtungen sind immer noch weit verbreitet.

Die psychotherapeutische Normalität sieht ganz anders aus!
Menschen geraten in Turbulenzen und Krisen, weil Beziehungen scheitern, Angehörige sterben, Arbeitsplätze verloren gehen oder die Belastungen am Arbeitsplatz zunehmen. Manches, für dessen Bewältigung die eigene Kraft lange ausreichte, führt auf einmal an Grenzen, der „Akku“ ist leer. Gefühle geraten in Aufruhr, die innere Ruhe, Schlaf- und Erholungsfähigkeit gehen verloren, Schmerz, Angst, Trauer werden übermächtig, ebben vielleicht nicht ab.

Oder ganz im Gegenteil:
Taubheit und Lähmung, Gefühle der Überflüssigkeit und Sinnlosigkeit beherrschen phasenweise das Leben. Sie wissen allein keine Lösung, Freunde und Partner sind überfordert.

Psychotherapie kann im ersten Schritt helfen, sich richtig einzuschätzen, sich gemeinsam ein Bild über “den Ernst der Lage„ zu machen. Und sie kann verstehen helfen, warum wir „aus dem Tritt“ geraten: oft sind es nicht allein äußere Belastungen.

Diese treffen vielmehr auf – vielfach unbewusste oder scheinbar vergessene – wunde Punkte unserer Biographie, die es aufzuarbeiten gilt.
So kann Psychotherapie stärken, mit psychischen Belastungen besser zu recht zu kommen, kann helfen und heilen.
Und immer noch sind dies Menschen wie du und ich – Freunde, Kollegen, Partner – ganz normal, doch in Not!

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